Infektionen bei Bienen erkennen

Herausforderung Bienenerkrankungen

Für alle ImkerInnen ist die Gesundheit ihrer Bienen ein zentrales Thema. Infektionsbedingte Schwächungen der Bienen und damit eine geringere Leistungsfähigkeit oder sogar der Verlust ganzer Völker führen zu wirtschaftlichen und ökologischen Schäden. 

Zunahme von Bienenkrankheiten

Die Gefährdung unserer Bienen durch Krankheiten nimmt immer mehr zu. Grund dafür sind verschiedene Umweltfaktoren besonders aber tragen die Auswirkungen des Klimawandels dazu bei. Die Änderung der klimatischen Bedingungen führt zu einer globalen Verbreitung von bienengefährlichen Krankheitserregern (Pathogene) und Parasiten. Besonders dramatisch sind hochinfektiöse Erkrankungen, die ganze Völker bedrohen. Auch die Gesundheit von Wildbienen ist von der Haltung gesunder Honigbienenvölker abhängig. 

 

 

Infektionen erkennen und frühzeitig handeln 

Damit bei einer Infektion umgehend gehandelt werden kann, bedarf es zuvor der eindeutigen Erkennung, um was für eine Art der Infektion es sich handelt. Dieses beispielsweise von sichtbaren Symptomen festzumachen, ist meist sehr schwierig, oftmals unmöglich. Daher bedarf es einer schnellen und zuverlässigen Diagnostik. Bekannt durch die SARS-CoV-2 Pandemie können zum Beispiel bestimmte Eiweißverbindungen (Proteine) eines Erregers nachgewiesen werden. Dadurch kann mit hoher Sensitivität und Spezifität genau erkannt werden, um was für einen Erreger es sich handelt.

Nachweis Bienenerreger: Unsere Forschung

Mit dem Ziel, einen nachhaltigen Beitrag zum Schutz der Bienengesundheit zu leisten, entwickeln wir diagnostische Tests auf wichtige Bienenerkrankungen. Diese finden nicht nur im Infektionsfall, sondern auch zur prophylaktischen Untersuchung Anwendung. Wir arbeiten an mehreren aktuellen Themen, um ImkerInnen, VeterinärmedizinierInnen, Behörden und Laboren schnelle und kostengünstige Nachweisverfahren an die Hand geben zu können. 

Amerikanische Faulbrut (AFB): Nachweis und Differenzierung

Bakterielle Infektion von Honigbienenlarven

Die Amerikanische Faulbrut (AFB) ist eine hochinfektiöse, anzeigepflichtige Erkrankung von Bienenlarven. Der Erreger der AFB ist das Bakterium Paenibacillus larvae. Durch räubernde Bienen oder kontaminiertes Futter werden die hochinfektiösen Sporen übertragen und die Larven mit dem Erreger infiziert. Eine Infektion führt in der Regel zum Tod.

Die AFB ist eine Tierseuche und damit gilt eine EU-weite Meldepflicht. Betroffene Völker müssen gekeult werden. Eine Infektion führt aber immer zum Verlust des Volkes, da über die Zeit ein natürlicher Kollaps entsteht. 

Nosemose: Nachweis und Differenzierung

Mikrospiridose bei Bienen

Die Nosemose ist eine Durchfallerkrankung adulter Bienen. Die Erreger der Nosemose sind die einzigen beiden für Honigbienen pathogenen Mikrosporidienarten Nosema apis und Nosema ceranae. Folgen der Infektion sind je nach Spezies eine geringere Leistung und verkürzte Lebensdauer der Bienen oder gar der Völkerverlust. Bereits eine Schwächung des Volkes hat eine erhöhte Anfälligkeit für weitere Infektionen zur Folge. 

Forschungsprojekt NaDiNe

In Kooperation mit dem Länderinstitut für Bienenkunde arbeiten wir aktuell an einem einfach durchführbaren immunologischen Testsystem für Labore und Untersuchungseinrichtungen. Das Testergebnis liefert Gewissheit darüber, ob und in welcher Art ein Bienenvolk mit dem Erreger der Nosemose infiziert ist. Gegenüber den bisherigen Diagnoseverfahren soll mit dem Immunoassay ein schnellerer und preiswerter Nachweis bei hohem Probendurchsatz ermöglicht werden. Auf Grund der überschaubaren Geräteanforderungen zur Testdurchführung wird das Testformat in nahezu jedem Labor anwendbar sein. 

Laufzeit:          01.06.2025 – 01.11.2027

Projektträger: Euronorm GmbH – INNO-KOM

Kontakt

Marie Mahnkopf

0361 – 663 9775